Vor gut einem Jahr habe ich in meiner „Zusammen – Zuversicht – Zukunft“ Studie gefragt, wie die Zusammenarbeit von Mitarbeitern, Führungskräften und die Entscheidern in Richtung Zukunft funktioniert. Ich hätte damals niemals gedacht, dass die Erkenntnisse so schnell so bedeutsam werden könnten. Meine (damals bestätigten) Erkenntnis war: „Gemeinsam ist das neue Top-down“.
 
Heute IST „Gemeinsam“ wohl eine der besten Möglichkeiten die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
 
Jenseits aller Versuche jetzt schnellstmöglich die „digitalen Versäumnisse“ der letzten Jahre zu kompensieren, stellt sich immer mehr heraus, dass viel Potenzial nicht genutzt werden kann, weil für eine gute Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit wesentliche Grundlagen auf der systemischen und kulturellen Ebene fehlen. Die organisationalen Betriebssysteme vielen Unternehmen sind weiterhin noch deutlich maroder, als die digitale Infrastruktur. Leider ein Zustand, den zu beheben zudem deutlich länger dauert und komplexer ist, als 20 neue Laptops zu bestellen und die Mitarbeiter ins Home-Office zu schicken.
 
Die Hochschule St.Gallen veranstaltet, wie viele andere Bildungs- und Beratungsinstitute, derzeit eine Reihe von Webinaren, in denen auf die besonderen aktuellen Herausforderungen eingegangen wird. Zwei Zahlen aus einem Webinar mit Prof. Dr. Heike Bruch sind dabei aus meiner Sicht gerade jetzt besonders kritisch: 57% der Unternehmen befinden sich verstärkt durch die aktuelle Krise in der „Beschleunigungsfalle“. Sie überlasten die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen (und Mitarbeiter), vor allem auch dauerhaft, und es fehlt an dem gerade jetzt so notwendigen Fokus. Auch, wenn es manchmal so „agil“ daherkommt, jetzt vieles gleichzeitig zu versuchen, weil die Unsicherheit groß ist – förderlich ist es in dieser Form definitiv nicht.
 
Und, im unmittelbaren Zusammenhang damit die zweite Zahl: Der Prozentsatz der Führungskräfte (und vor allem auch Entscheider), die (Selbst)Zweifel bzgl. ihrer Arbeit hegen, verdoppelt sich in Zeiten großer Veränderungen von 36% auf 72%.Zweifel, die dafür sorgen, dass die Be- und Überlastung der Mitarbeiter weiter wächst, dass vieles ausprobiert wird, statt sich zu fokussieren. Ein Teufelskreis, der sich auftut. Ein Teufelskreis, der sich nur schwer durchbrechen lässt, insbesondere, wenn man aufgrund der Zweifel und spürbaren Überlastung an den gewohnten Mustern festhält, weil alles andere Veränderung bedeutet, was die Zweifel wachsen lässt….
 

Wie also soll man sich aus dieser Falle befreien?

Mein persönlicher Weg aus (Selbst)Zweifeln besteht aus zwei wesentlichen Elementen:

  1. Mich mit meinen Wahrnehmungen auseinandersetzen und innere Ruhe finden – seit 14 Jahren gehört Meditation daher zu meinen Ritualen,
  2. Die Situation, im Bewusstsein innerer Ruhe analysieren.
  3. Zweite, dritte und vierte Meinungen einholen und die Situation mit (möglichst) unbeteiligten, aber Vertrauten diskutieren.
  4. Die Entscheidungen anschließend wieder im Zustand der inneren Ruhe treffen und daran so fokussiert es mir möglich ist arbeiten.

 
Das lässt sich meist ganz gut in den individuellen Alltag integrieren, aber nicht einfach auf ganze Unternehmen übertragen. Hier sind „größere“ Werkzeuge notwendig, die ich zu oft vermisse oder zumindest beim für mich sichtbaren Vorgehen erkennen kann.
 
Gerade die ersten beiden Schritte sind herausfordernd. Als Unternehmen, als Entscheider im Unternehmen, ein Gefühl für die Wahrnehmungen in der Organisation zu entwickeln fällt schwer, ein wirklich objektives Bild einzusammeln ist ohne unbeteiligte Dritte fast unmöglich. Dabei sind die Resultate eines reflektiertes Selbstbilds der Organisation ein klarer Indikator für deren „Fitness“, die „organisationale Gesundheit“. Einer Art von Fitness, deren Wert gerade jetzt in der Krise und Zeit großen Wandels immer mehr erkannt wird. Ohne klares Bewusstsein für den Zustand der Organisation, für die Wirkungsweisen und systemischen Zusammenhänge der Elemente des „Betriebssystems“, ist es kein Wunder, wenn die individuellen (Selbst)Zweifel steigen, die Unsicherheit wächst und die Belastungen überhandnehmen. 
 
Wer die Gelegenheit wahrnimmt (schon) jetzt einen Blick auf die Zeit jenseits des aktuellen Zustands zu wagen erkennt, dass weder Stillstand noch übertrieben Hektik das Gebot der Stunde ist. Bewusste Resilienz ist das Thema. Austausch ist das Thema. Ein klares, fundiertes Bewusstsein für Chancen und Risiken, für förder- und hinderliches, für Perspektiven und Denkfallen – das ist es, worum es jetzt geht. 
 
Dies kann im Kleinen mit der Frage beginnen, was gerade gut funktioniert und was nicht, und wie sich diese einzelnen kleinen Elemente wohl weiter entwickeln. Es kann mit der Frage beginnen, wie wohl sich die Mitarbeiter mit der Art der aktuellen Führung (auf Distanz?!) fühlen. Es kann damit beginnen sich zu fragen, ob die Kommunikation zu mehr oder weniger Vertrauen in eine (gemeinsam ?!) Zukunft führt.
 
Es kann auch mit der Frage beginnen, wie jeder einzelne das zukünftige Wohl des Unternehmens mit gestalten kann. Eine Frage, die ich mit Blick auf die Organisationen meiner Kunden immer wieder auch mir stelle.
 
Um mehr zu tun, als an dieser Stelle, in der aktuellen Situation mein Angebotsportfolio anzupassen (s.u.), habe ich die Studie, die vor einem Jahr zu teilweise erstaunlichen Detailergebnissen geführt hat, neu aufgesetzt und ergänzt. Mein Ziel ist es, euch allen einen Erkenntnisgewinn zu sinnvollen Vorgehensweisen und etwaigen Problemstellungen zu ermöglichen. Meine Hoffnung ist, konkrete Ansätze ableiten zu können, die es mutigen Entscheidern und Führungskräften erlauben, ihre Unternehmen sicherer und besser aus der Krise herauszuführen und eine langfristige Zukunft zu gestalten. 
 
Und – logisch – dazu brauche ich so viele qualifizierte Teilnehmer, wie möglich. Daher hier meine Bitte: Mitmachen, Teilen, Empfehlen! Jeder! BITTE! DANKE!
 
Hier ein Auszug aus meinem aktuellen, sich sukzessive erweiternden, “Covid-19” Angebotsportfolio: