Die “Zukunft zu gestalten” erscheint immer mehr als Oxymoron, als Widerspruch in sich. Zu schnell verändert sich unser Umfeld. Zu schnell entsteht neues und verschwindet altes. Vor 10 Jahren startete Apple mit dem iPhone und hat damit den Handymarkt komplett neu gestaltet. In 10 Jahren werden wir uns fragen, warum man so unpraktische Dinge wie ein Smartphone benutzen sollte, wo wir die Dinge, die uns interessieren doch auf ganz anderen, heute noch unbekannten Wegen erfahren und entdecken kann. Wir werden immer mehr Gefangene der Zukunft der anderen, weil wir immer mehr gezwungen sind, die Entwicklungen mitzugehen, sie zu akzeptieren, statt sie zu gestalten und aktiv Einfluss zu nehmen.
Doch vielleicht ist dies nur die halbe Wahrheit. Denn alle neuen Entwicklungen nehmen (zumindest bislang) ihren Anfang in “unseren” Köpfen und erreichen uns nur durch unsere Vorlieben und Verhaltensmuster. Kaum einer neuen Erfindung gelingt der Durchbruch, wenn wir nicht einen direkten Nutzen für unser Leben darin erkennen. Nichts findet Einzug in unseren Alltag, wenn wir damit nichts anfangen können. Alle neuen Dinge brauchen ihre Andockfähigkeit, ihren Anknüpfungspunkt an und in unser Leben.
 

Gefangene der Vergangenheit

Zugleich sind wir Gefangene der Vergangenheit. Wir sind gefangen in alten Ideen und Handlungsmustern. Im “das haben wir doch immer so gemacht” und dem “das war schon immer unser Ziel”. Unternehmen sind vielfach noch immer gefangen im Paradigma der Profitmaximierung und des Shareholder Value und Mitarbeiter Gefangene des Denkens in Hierarchien und Strukturen. Zwei Gefangenenlager, deren Insassen von einer Befreiung enorm profitieren könnten.
 

Träumer

Wer an und in die Zukunft denkt, träumt. Es träumt wie Martin Luther und Martin Luther King von der Befreiung von Fesseln. Er träumt davon, dass mit den vorhandenen Mitteln und Potenzialen mehr geht, als das bisschen, das wir daraus machen. Manche dieser Träume werden bewusst öffentlich gemacht, um andere damit zu motivieren sich diesem Ziel anzuschließen. Im Kontext von Unternehmen nennen wir solche Träume Unternehmensvision.
 
Früher war auch ich davon überzeugt, dass es dringend notwendig ist diese Vision mit und für alle, die damit in Beziehung stehen so zu formulieren, dass ein kleines bisschen davon auch mit ihrer eigenen Vision der Welt in der sie leben möchte übereinstimmt. Inzwischen hat sich dieses Bild bei mir gewandelt.
 
Auf dem Weg meine eigene Zukunft zu finden, habe ich erlebt, wie sich meine Vision mit der Zeit immer wieder verändert hat. (Ich erspare Ihnen jetzt mal die Details). Was ich auf dem Weg erkannt habe ist, dass die individuelle “Bestimmung” und das, was als “bedeutend” angesehen wird, viel deutlichen und stabiler im Zentrum unseres Seins stehen als eine „Vision“. (Allerdings benutze ich lieber die Begriffe „Purpose“ und „Meaning“ um zu beschreiben, worum es dabei geht.) Dieser Wechsel vom Begriff der eigenen “Vision” hin zu “Purpose & Meaning” mag nach einer kleinen unbedeutenden Umformulierung aussehen, und doch greifen und gehen diese Begriffe tiefer als der der persönlichen, individuellen Vision.
 

Purpose & Meaning statt Visonen

„Purpose“, dieser innere Antrieb, die Berufung, das was uns morgens aus dem Bett holt, weil es da Dinge gibt, die wir tun oder zumindest nicht verpassen wollen, und “Meaning”, das, was uns soviel bedeutet, dass wir anders dafür lassen und uns (fast) ganz auf das eine fokussieren wollen, diese beiden Elemente bestimmen in viel größerem Maß was wir (auch) in Zukunft tun als jede „Vision“. Es sind die Dinge, die und von innen heraus motivieren und den Flow bringen.
 
Nur sind es eben (noch immer) auch Themen, die im Arbeitsleben zu kurz kommen. Zu sehr sind wir sozialisiert, um im System zu funktionieren und uns selbst hinten anzustellen. Dabei zeigen Unternehmen die bereits verstanden haben, wie sie mit ihrer Zielsetzung (die ich weiterhin als Vision mit Strahlkraft nach außen verstehe) an die vielen individuellen Ausprägungen von Purpose & Meaning anknüpfen können, welchen enormen Gewinn an Potenzial und besserer, zielgerichteterer und damit erfolgreicher Zusammenarbeit sich so gestalten lässt.
 
Wenn in diesem Sinn die gemeinsamen Vision auf ganz viel Bestimmung und Bedeutung aufsetzen kann, ist viel (Pack-)Eis gebrochen und Raum für mehr Bewegung geschaffen.
 

Das größere Bild erkennen und gestalten

Doch das ist nur ein Bereich, der dazu führt, dass in Unternehmen eine erfolgreichere Zukunft von innen heraus entstehen kann. Ein weiteres Element zielt auf die Rahmenbedingungen ab, die Raum geben für den individuellen Entwicklungsraum des Einzelnen. Neben der Passung des Geschäftszwecks und -ziels zu denen der Mitarbeiter, muss der Rahmen, das die Struktur und die Zusammenarbeit bestimmende Grundgerüst des Managamentdesigns zum Geschäftsmodell, zur Art wie mit wem Wert erzeugt und verbreitet wird, passen. Dieser Punkt, der gerade in einer Zeit der sich fundamental in Richtung “digital” verändernden Geschäftsmodelle so wichtig ist, (über)fordert viele. Dennoch bleibt den Unternehmensführungen keine Wahl, als auch diesen Teil des Gesamtbildes ihrer Organisation zu betrachten, um zu mehr Sicherheit und Stabilität für die Zukunft zu gelangen. Auch hier müssen die Voraussetzungen für Zukunftsfähigkeit von innen heraus gestalten werden.
 

Die dritte Dimension – Innovation

Der dritte Bereich ist der Teil unternehmerischer Zukunft, der ganz direkt nach außen wirkt. Es sind die Arbeitsergebnisse, die Produkte und Dienstleistungen, die in das Gesamtbild der Zukunft des Unternehmens und damit zu den Menschen, den Strukturen und den Absichten passen müssen. Sie geben Richtung mit an, sind Anziehungspunkt für Kunden und damit der eigentliche Messfühler für den Erfolg der inneren Aktivität. Die heute als notwendig angesehen disruptive Innovation setzt dabei auf dem auf, was Purpose & Meaning und die in Harmonie gebrachten Geschäftsmodelle und Managementsysteme an Rahmenbedingungen vorgeben. Die großen Sprünge kann nur machen, wer auf solidem Grund steht um kraftvoll voranzukommen.
 
Bleibt die Frage, wie man Purpose & Meaning “findet” und wie man das die unternehmensinternen Rahmenbedingungen verändert.

Tipps

Ein paar Hinweise mit denen sie morgen schon beginnen können:

  • Regen Sie als Führungskraft an, dass ihre Mitarbeiter morgen früh 5 Minuten länger im Bett liegen bleiben und sich fragen, warum sie für den Job aufstehen sollten (Und halten Sie es aus, wenn diese dann 10 Minuten später als gewohnt kommen).
  • Starten Sie einen Dialog um sich darüber miteinander auszutauschen
  • Lernen sie verstehen, was die anderen antreibt – schaffen Sie Verbundenheit, Vertrauen und soziale Vernetzung.

Mit diesen Schritten legen Sie die Basis für einen weiteren Grund morgens gerne mit der Arbeit zu beginnen, ein funktionierendes soziales Umfeld.
 
Wenn sie die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit betrachten wollen:

  • werden Sie sich klar, wie ihr Geschäftsmodell, vor 5 Jahren, heute und in drei Jahren aussieht und was sich in dieser Zeit geändert hat und noch ändert.
  • Schauen Sie sich an, inwieweit ihr Managementmodell das aktuelle Geschäftsmodell tatsächlich unterstützt. Machen die Aufgaben, die Prozesse und der Umgang miteinander im Unternehmen so wie es ist noch Sinn? Wie sieht das in 3 Jahren aus?
  • Arbeiten Sie daran hier möglichst barrierefreie Wege der Zusammenarbeit aufzuzeichnen.

Wenn Sie einen schnellen Hinweis suchen, nutzen Sie mein Fragebogentool und fordern Sie den individuellen Report an.

  • Wenn Sie weiter gehen wollen, denken Sie in Dimensionen wie sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Die Arbeit an diesem Themenbereich stellt eine stärkere Verbindungen zwischen dem sozialen Gefüge (s.o.) und dem Managementsystem bzw. dem Geschäftsmodell her.

 
Und – klar – das alles ist der Bereich, in dem meine Zukunft mit Ihrer korreliert. Mein Purpose & Meaning ist Unternehmen genau auf diesem Weg zu unterstützen. Daher, zögern Sie nicht, mich einzubinden um Ihren Weg leichter zu mache und zu beschleunigen.